Schulprogramm

Im Schuljahr 2011/2012 wurde erneut in unserer Schule intensiv an einer Aktualisierung unseres Schulprogramms gefeilt. Eine Arbeitsgruppe sammelte Informationen über die aktuelle Situation in verschiedenen Bereichen unserer schulischer Arbeit, einigte sich auf eine Struktur für das neue Schulprogramm und beschäftigte sich mit erneuten Zielsetzungen und deren konkrete Umsetzung.

Präambel
Das Bernstorff-Gymnasium Satrup ist ein Gymnasium im ländlichen Raum. Wir stellen uns dem Anspruch, Kulturzentrum in unserer Region zu sein. Unsere Arbeit ist eingebettet in unser gesellschaftliches und berufliches Umfeld.

Schülerinnen und Schüler stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit am Bernstorff-Gymnasium Satrup. Unser oberstes Ziel ist es, Ihnen eine fundierte Bildung zu vermitteln. Sie führt zu Studierfähigkeit und Lebenstüchtigkeit.

Zentrale Werte sollen sein:

  • Fähigkeit zum Frieden
  • Mitmenschlichkeit
  • Achtung vor der Schöpfung
  • Weltoffenheit
  • Kritische Aufgeschlossenheit für Neuerungen
  • Zivilcourage

Dabei orientieren wir uns an den Idealen des Namensgebers, Andreas Peter von Bernstorff, und dessen Nachfahren, basierend auf den Ideen der Aufklärung und auf den christlichen Werten. Diese schließen die Achtung anderer Kulturen und Religionen mit ein. Die konkrete Ausgestaltung der Werte unterliegen einem stetigen Wandel und erfordert daher eine laufende Bestimmung und Erneuerung.
Die Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Eltern am Bernstorff-Gymnasium Satrup ist konstruktiv, offen  und vertrauensvoll. Daraus entsteht eine erfüllte Lern- und Arbeitsatmosphäre.
Wir betrachten Erziehung als stetigen Wachstumsprozess. Er entfaltet sich im Geiste gegenseitigen Respekts. Neben dem Ziel der Selbstachtung und Selbständigkeit schließt dieser die Fähigkeit zur Selbstkritik ein.
Wir erwarten neugierige, leistungsbereite Schülerinnen und Schüler, die wir in ihrem Fragen und Suchen ermutigen wollen. Förderung von Kreativität, demokratischem Verhalten und mitmenschlichem Verantwortungsbewusstsein ist Unterrichtsprinzip.

Gymnasium im ländlichen Raum

Das Bernstorff-Gymnasium Satrup hält im Zentrum der ländlichen Region Angeln ein breites kulturelles und sportliches Angebot bereit. Räumlichkeiten der Schule und qualifizierte Sportanlagen ermöglichen vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen, die weit über Satrup hinausstrahlen. Im Interesse der Schülerinnen und Schüler und der Bewohner des Einzugsbereiches der Schule soll dieses Angebot gesichert und ausgebaut werden.

Neben dem kulturellen und sportlichen Schwerpunkt ist ein wirtschaftlich-politischer zu entwickeln. Die Schule wird sich dabei bemühen, die Einrichtung eines Arbeitskreises zu fördern, der sich für eine stärkere Nutzung der Schule als Veranstaltungsort für Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen engagiert.
Die Zusammenarbeit mit den Betrieben der Region, ist eng. Sie bringt die erforderliche Anschauung in den wirtschaftskundlichen und wirtschaftsgeografischen Unterricht und steht im Zeichen der beruflichen Orientierung für unsere Schülerinnen und Schüler:

  • Bewerbungsschreiben und Betriebsbesichtigungen (Untersekunda)
  • Angebot eines Eignungstests sowie Unterrichtseinheit zur Berufswahl in WiPo (11. Jahrgang);
  • Besuch im Berufsinformationszentrum in Flensburg (BIZ) mit Testtraining; Bewerbungstraining; Wirtschaftspraktikum im Rahmen der Unterrichtseinheit „Die Unternehmung“; Berufsinformationsveranstaltungen in Flensburg (12. Jahrgang).

Es ist geplant, das Beratungsangebot weiter zu verbessern. Wir wollen den Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs die Teilnahme an einer Beratungs- und Informationsmesse ermöglichen. Dort informieren Personalleiter von Unternehmen aus dem Bereich der IHK Flensburg Schüler und Schülerinnen in individuellen persönlichen Gesprächen über die beruflichen Möglichkeiten.

Im kulturellen Sektor kann sich die Schule auf viele Erfahrungen und zahlreiche Veranstaltungserfolge durch schulische und außerschulische Akteure stützen. Zu nennen sind die regelmäßigen Konzertveranstaltungen von Orchester, Bigband und Chören, die Theater-und Musicalaufführungen, die aus dem Grundkurs Darstellendes Spiel oder aus dem Projektkurs im 13. Jahrgang hervorgehen, oft gemeinsam mit unterschiedlichen Musikgruppierungen. Die Kammerkonzertreihe des Förderkreises Satruper Kammerkonzerte findet ein breites Publikum. Schließlich sind die Veranstaltungen der Amtsvolkshochschule Satrup sowie unterschiedlicher Musik- und Laienspielgruppen in den Räumen des Bernstorff-Gymnasiums Satrup stets gern gesehen.
Die Schule macht es sich zur Aufgabe, die räumlichen und technischen Voraussetzungen für eine möglichst große Vielfalt von künstlerischen Veranstaltungen sicherzustellen und zu verbessern. Es ist darauf hinzuwirken, dass innerhalb des geplanten Neubaus ein Multifunktionsraum als Veranstaltungszentrum für die Region entsteht, der höheren Ansprüchen gerecht wird.

Die vorhandenen sportlichen Aktivitäten im AG-Bereich sollten aufrechterhalten werden. Die Schule bemüht sich um intensive Kooperation mit den Sportvereinen der Region. Durch Probetraining oder Werbewochen der Vereine könnte das Sportinteresse unserer Schülerinnen und Schüler gesteigert werden. Die Schule beteiligt sich an den Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia„, richtet Turniere – schulintern und mit Gästen – aus und nimmt selbst Turniereinladungen wahr.

Eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass das Bernstorff-Gymnasium Satrup eine zentrale Rolle im ländlichen Raum wahrnehmen kann, ist eine gute verkehrsmäßigeAnbindung. Die Schule muss gut erreichbar sein, auch nachmittags darf der Nachhauseweg kein unüberwindliches Hindernis bilden. Desgleichen ist es notwendig, für entstehende Freizeiten ausreichende Aufenthalts- und Verpflegungsmöglichkeiten bereitzustellen. Eine Arbeitsgruppe der Schulkonferenz wird jährlich die Situation der Fahrschüler überprüfen, Vorschläge für Verbesserungen unterbreiten und deren Umsetzung kontrollieren.

Bernstorff und Europa

Wer sich die Tradition zu Eigen machen, sich in der Gegenwart orientieren und wer die Zukunft gestalten will – und dies im aufklärerischen Geiste Bernstorffsmuss die Bereitschaft entwickeln, sich solide Kenntnisse zu erwerben und sie in eigenes Handeln umzusetzen. Daran arbeiten alle Fächer der Schule gemeinsam.

In Publikationen und Projekten unterschiedlicher Art erinnert die Schule an ihren Namensgeber Andreas Peter von Bernstorff. Sie wird eine Informationstafel erarbeiten, die zusammen mit Bild und evtl. Büste an zentraler Stelle ihren Platz im Schulgebäude findet.
Über die Beschäftigung in der Schule hinaus können die Schülerinnen und Schüler eine, der heutigen Zeit angemessene, „Tour d’Europe“ nach dem Vorbild Bernstorffs absolvieren. Dazu lassen sich folgende Vorhaben umzusetzen:

1.  Ausgestaltung einer unter dem alleinigen Thema „Bernstorff und Europa“. Tradition, Gegenwart und Zukunft sollen kreativ miteinander verbunden werden.

2.  Gestaltung und Pflege der Verbindungen zur Familie von Bernstorff.

3.  Pflege und Ausbau der bestehenden Schulpartnerschaften. Offen sollte die Schule bleiben für sich ergebende Austauschbeziehungen mit anderen Ländern, insbesondere mit Dänemark, dem Wirkungszentrum unseres Namensgebers.

4.  Teilname an europäischen Wettbewerben und Projekten, wie dem unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehenden Europawettbewerb,  den Projektausschreibungen der Robert-Bosch-Stiftung oder den Comeniusvereinbarungen.

„Gläserne Schule“

Unsere Erfahrungen mit dem Projekt „Gläserne Schule“ haben viel dazu beigetragen, die schulinteme Auseinandersetzung über suchtpräventive Maßnahmen zu versachlichen und diese vorurteilsfreier zu führen. Unser Ziel ist es, die schulische Suchtprävention in unser pädagogisches Gesamtkonzept zu verankern. Kontinuität, Frühzeitigkeit,  Zielgruppenorientierung sind die Zauberworte, die unserer Meinung nach eine qualitativ hochwertige und wirkungsvolle Vorbeugungsarbeit ausmachen und die in Form der „Gläsernen Schule“ am Bernstorff-Gymnasium Satrup in die Praxis umgesetzt wird.
Die zielgruppenorientierte Süchtvorbeugung wird möglich durch einen differenzierten Fragebogen, mit dessen Hilfe nicht nur das spezifische Konsumverhalte an unserer Schule, sondern auch eventuelle Affinitäten bestimmter Schülergruppen oder Klassen klar werden. So kann im Unterricht oder im Rahmen längerfristig angelegter Projekte (z.B.: Raucherentwöhnungskurse) konkret mit den Schülerinnen und Schülern gearbeitet werden.
Im Bernstorff-Gymnasium wird pro Schuljahr ein Monat zum „Gläsernen Monat“ (bisher war dies der März). Die in diesem Zeitraum stattfindenden Projekte sind differenziert nach Klassenstufen und verfolgen neben der Kontinuität auch das Ziel, die Verzahnung von allgemeiner Gesundheitsförderung und Suchtprävention deutlich zu machen .
Im Zentrum all unserer Bemühungen steht die pädagogische Zielvorstellung, junge Menschen zu einem bewussten Umgang mit sich selbst, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt anzuregen. Da Suchtmittel aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken sind, möchten wir durch unsere suchtpräventive Arbeit an der Schule dazu beitragen, unseren Schülerinnen und Schülern auch in diesem Bereich Kompetenzen zu vermitteln, die von ihnen gelebt werden können.

Soziales Engagement im ländlichen Raum

1. Notwendigkeit des Projekts
Ausgangspunkt der Überlegungen zu unserem Projekt „Soziales Engagement für ältere Menschen im ländlichen Raum“ ist die Situationsanalyse des älteren Menschen, die insbesondere seine soziale und psychische Situation in den Vordergrund stellt.
Eine Reihe von Tatbeständen der gesellschaftlichen Entwicklung hat die Situation des Alters zum Problem werden lassen. Tiefgreifende Änderungen der sozialen Situation im Verlauf des Alterungsprozesses, z. B. die funktionale Ausgliederung des alten Menschen aus Familie, Arbeitswelt und anderen gesellschaftlichen Bereichen können zur Vereinsamung führen.
Externe und interne Faktoren bedingen das Altem. Insofern erleben Menschen ihr Alter unterschiedlich. Die einen wollen noch bis ins hohe Alter aktiv bleiben und sind trotz Beschwerden relativ froh und lebensbejahend; sie sind interessiert und gewinnen Kontakte. Die anderen sind teilweise verschlossen, verbittert und eher unzugänglich. Sie fallen in Isolation, aus der sie allein nicht herausfinden. Für die letzte Gruppe kann das Alter sehr belastend sein.

2. Grundsätzliche Zielsetzung
Um diese Gruppe der Älteren geht es uns vorwiegend in unserem Projekt. Unser Ziel ist es, im Rahmen unserer Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten, soziale Kontakte aufzubauen und  zu pflegen, um somit älteren Menschen aus ihrer Isolation zu helfen und ihrer Vereinsamung entgegenzuwirken.
Denn eine Schule, die in ihrer Präambel zum Schulprogramm die Mitmenschlichkeit als einen zentralen Wert herausstellt, ist aufgefordert, sich in unterschiedlichen Bereichen in diesem Sinne zu engagieren.
Für die Schülerinnen und Schüler bietet das Projekt einen ergiebigen Raum zur Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen. Die Vermittlung der Sozialkompetenz erhält dabei einen besonderen Stellenwert ( z. B. Verständnis entwickeln für die Probleme älterer Menschen, soziales Miteinander, d. h. Bereitschaft, Verantwortung für andere zu übernehmen und anderen zu helfen, aber auch die Freude und Dankbarkeit der Älteren zu erfahren, Erlernen von zuverlässigem und kontinuierlichem Handeln auch außerhalb der Schule).
Verbunden damit ist auch die Vermittlung der Sach- und Methodenkompetenz (z. B. Erwerb von Kenntnissen über die Lebenssituation älterer Menschen und über Besonderheiten des Alterungsprozesses;  Ansprechen von gesellschaftlich tabuisierten Themen – Krankheit, Alter,   Sterben -, Umgang mit Älteren) und die Vermittlung der Selbstkompetenz (Fähigkeit zum Umgang mit einer anderen Altersgruppe, Bereitschaft, Probleme anzuhören und Belastungen zu ertragen, Fähigkeit zur angemessenen Verarbeitung des Erlebten).

3. Realisierung des Projekts
Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 können an dem Projekt teilnehmen. 2 bis 3 Schülerinnen und Schüler übernehmen jeweils die Patenschaft für einen älteren Menschen.
Um zu gewährleisten, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgabe regelmäßig wahrnehmen können, möchten wir zunächst im Rhythmus von 14 Tagen einen Nachmittag für unsere Arbeit vorsehen. Die Schülerinnen und Schüler müssen auf das Projekt durch fachkundige Personen vorbereitet und begleitet werden. Auch die Nachbereitung ist wichtig und könnte in Form einer Supervision stattfinden. Im weiteren Verlauf des Projekts kann die Arbeit fächerübergreifend in den Unterricht integriert werden. Mit der geplanten Einrichtung der Diakoniestation in Satrup kann die Arbeit auch vormittags im Schulalltag etabliert und das Tätigkeitsfeld ausgedehnt werden.

4. Methodik
Um uns als Gruppe vorzustellen, hoffen wir auf die Hilfe der Kirchengemeinde Satrup, eingeführter Vereine wie das DRK, der ortsansässigen Ärzte sowie der Sozialstation.
Wir möchten auch eine Kontakttelefonnummer anbieten, über die sich Helfende und Hilfesuchende informieren können.
Wir möchten die Senioren nicht nur in ihrem Zuhause aufsuchen, sondern sie auch zu uns in die Schule einladen, um ihnen zu zeigen, wie Unterricht heute gestaltet wird. Das könnte von einem Talk-Café, über Musik, Theater und Tanz bis zur Einführung in die Arbeit mit dem Computer reichen. Ältere Menschen auch als Zeitzeugen in den Unterricht zu bitten, wäre eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

5. Methoden zur Evaluierung
Die Evaluierung soll zunächst nach ein- bis zweijähriger Laufzeit vorgenommen werden.