Der Wahlpflichtkurs MINT 10 hat mit einem selbstgebauten Messgerät an der Flensburger Straße die Geschwindigkeiten vorbeifahrender Fahrzeuge bestimmt.
Die Messung beruht auf zwei Infrarot-Lichtschranken im Abstand von 50 cm. Ausgesandt wurde das nicht sichtbare Licht von 40 Dioden, die mit 10facher Überlast im Blitzmodus betrieben wurden. So konnte die Empfängerelektronik die auf 9 m Strecke stark geschwächten Pulse von der gleichmäßigen Umgebungsstrahlung trennen und 100fach verstärkt an den Arduino-Mikroprozessor weitergeben, der die eigentliche Messung durchführte.
Je schneller ein Fahrzeug durch die Lichtschranken fährt, desto kürzer nacheinander werden die beiden Lichtschranken abgedeckt. So konnte die jeweilige Geschwindigkeit berechnet werden. Probleme bereiteten allerdings Traktoren, unter denen die Lichtschranke unterdurch schien, sowie Fußgänger und Fahrräder. Über ein Bluetooth-Modul wurden die Werte bei erfolgreicher Messung sofort an ein Handy weitergesandt. Die Handy-App, die die Daten dann entgegennimmt, sammelt und auf Knopfdruck an eine E-Mail-Adresse weiterleiten kann, wurde selbstständig von zwei Schülerinnen geschrieben.
Um die Autofahrer nicht vorzeitig zu warnen, platzierten die Schüler den Sender zwischen zwei Büschen und tarnten den auf dem Fußweg stehenden Empfänger als Schultasche. Nur die teils recht große Gruppe betreuender Schüler war etwas auffällig, so dass mancher Autofahrer vorsichtshalber das Tempo verlangsamte.
Die gemessenen Geschwindigkeitsdaten wurden mit Hilfe einer Tabellenkalkulation in Klassen eingeteilt und in einem Diagramm visualisiert.
Ergebnis: Etwa 23 % der Autofahrer überschritten die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h, allerdings meist nur unwesentlich.
Kennzeichen oder gar Gesichter wurden übrigens nicht fotografiert, vor Bußgeldbescheiden müssen Sie sich auch nicht fürchten. Wir haben lieber den sonnigen Tag genossen und uns am Ende noch ein Eis gegönnt.
J.O. Carstens