Es ist noch gar nicht so lange her, aber man vergisst es doch so schnell: Unser Alltag vor dieser Corona-Zeit sah doch ganz anders aus. Wir haben den Unterricht in der Klasse gehabt – wie heute auch. Wir haben auch manchmal das Fenster geöffnet. Aber wenn es zu kalt wurde, haben wir es wieder geschlossen. Wir haben eng zusammengesessen, auf und unter den Tischen mit dem Nachbarn geblödelt. Und wir konnten einander in die lachenden und ernsten, traurigen und fröhlichen Gesichter schauen. Ja: Wir konnten das ganze Gesicht sehen! Es war für uns normal – nichts Besonderes. Was gäb‘ ich drum, wieder ein verschmitztes Grinsen über dein Gesicht flitzen zu sehen.
Wisst ihr noch damals? Die Pause hatte noch gar nicht begonnen, aber der Duft aus der Cafeteria war zu verlockend… Was es heute wohl wieder Leckeres gibt? Egal! Hauptsache, wir treffen uns bei Uwe. Irgendetwas wird es schon geben. Hier wurden wir satt, hier konnten wir uns treffen, hier konnten wir die wirklich wichtigen Dinge besprechen.
Erinnert ihr euch auch noch an das Adventsbasteln vor einem Jahr? Wir waren gemeinsam in der Küche und buken zusammen Kekse, wuschen gemeinsam ab und dann quetschten wir uns ganz eng zusammen. Wir wollten alle gemeinsam auf das Foto, um stolz für die Kamera unser Werk zu präsentieren.
Auch beim Basteln saßen wir alle gemeinsam um einen Tisch herum – eng an eng mit dem Nachbarn. Wir tauschten die besten Ideen aus und unterhielten uns ausgelassen über Weihnachten und andere Dinge.
Auch Sport trieben wir damals gemeinsam und erkletterten uns einen Sieg nach dem anderen.
Genaugenommen machten wir alles gemeinsam: Wir blödelten und lachten. Wir sangen und musizierten. Wir pflegten Gemeinschaft, und zwar mit- und füreinander. Das ist es, was uns nach wie vor auszeichnet: Wir – das sind Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Mitarbeiter und Freunde – sind die Bernstorff-Familie. Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten, bleibt gesund und voller Hoffnung: Wir werden einander bald wieder in die Augen und in die lachenden Gesichter schauen dürfen. Wir werden bald wieder mit Konzerten und Theaterstücken erfreuen. Wir werden bald wieder ganz eng zusammenrücken, damit jeder einen Platz hat. In Gedanken tun wir das jetzt schon.
Frohe Weihnachten!
Sonja Schmidt