Mit dem Reisebus fuhren wir über Nacht und wachten in den Alpen auf. An unserer Unterkunft ausgestiegen, kamen uns die warmen Jogginghosen und Decken ziemlich überflüssig vor. Es waren fast dreißig Grad.
Die wunderschöne Altstadt Peschiera wurde bereits am ersten Abend von einigen erkundet. Wir waren überwältigt: Dass es wirklich so schön ist, wie auf den Bildern, hätten einige nicht gedacht.
Am zweiten Tag überquerten wir mit einem nur für uns gebuchten Schiff den See von Salò bis zur Halbinsel Sirmione. Hier wimmelte es von Menschen und ein Teil der Klasse suchte als erstes den Strand, um sich in dem Wasser abzukühlen, das in seiner Klarheit an flüssig gewordenes Glas erinnerte.
Herr Börnsen probierte ganz viel Eis und erste Souvenirs wurden eingekauft. Die Sonne brannte mit dem fortschreitenden Tag immer mehr vom Himmel.
Am Mittwoch stand Venedig auf unserem Reiseplan. Mit dem Bus wurden wir an den Fähranleger der berühmten Stadt gechartert, von wo aus wir in den nicht von Autos befahrbaren Stadtteil geschifft wurden. Schon von Weitem erhoben sich die prachtvollen Paläste, Häuser und Türme, die durch die Renaissance hinweg von östlicher sowie westlicher Architektur geprägt sind.
In der Stadt selbst war es voll. Abi-Jahrgangsklassen aus Deutschland waren keine Seltenheit. Zwischen den wunderschönen Gassen mit Kanälen und dem Auge schmeichelnden Farben von Wasser und Mauern schmiegten sich Souvenirläden und touristische Angebote dicht aneinander. Bei der Stadtführung hatten wir Glück, eine hoch-motivierte und für ihr Land brennende Italienerin mit Fragen löchern zu dürfen. Wir erfuhren, dass das in eine Lagune erbaute Venedig nur noch von ca. 30 Tausend Menschen wirklich bewohnt wird und die Stadt vom Massentourismus sowie dem steigenden Meeresspiegel bedroht ist. Von 433 Gondolieri (das sind die Menschen, die die Touristen durch die Altstadt mit den Gondeln fahren) sind nur 3 Frauen. Sogar die Post kommt über die Kanalstraßen zu den Häusern und ein besonders schöner Moment war, als ein Sänger auf eine Gondel sprang und „Santa Lucia“ zum Besten gab.
Müde von der Hitze und den Eindrücken fuhren wir mit zwei anderen 13. Klassen wieder zu unserem Bus zurück. Die romantischen Vorstellungen von Venedig wurden von der Realität des Massentourismus abgelöst.
Einen Ausgleich dazu bildete die kleine Wanderung im Norden des Gardasees ausgehend von dem Stadtteil Arco. Der „Sentiero del Ponale“ bot uns einzigartige Aussichten auf die rauen Felsen und den zu seinen Füßen liegenden See, der hier nur knappe 4 Kilometer breit ist. Wir krackselten den Sandweg hoch, hatten nette Gespräche und tiefgehende Landschaft um uns herum. Ein kleiner Teil der Klasse blieb unten im Ort für einen gemütlichen Stadtausflug.
Am Abend gingen wir gemeinsam feierlich in eine Pizzeria, wo wir das Glas auf diese gelungene Fahrt hoben und italienische Gerichte aus dem mitten im Raum stehenden Feuerofen probierten.
Sogar Frau Mitzkus sagte, dass es sich trotz unserer Geo-Vorträge und thematischen Auseinandersetzungen bezüglich des Tourismus am Gardasee mehr wie Urlaub anfühlte.
Lia Arndt (13c)