Am Freitag, den 17. November hat das Satruper Kletterteam der Wettkampfklasse II (2006-2009) beim finalen Klettern der Schülermannschaften auf Bundesebene in Gießen für Schleswig-Holstein alles gegeben – und das mit Erfolg!
Nach dem Sieg des Bernstorff-Gymnasiums beim Landesfinale im Sportklettern im September, hieß es für die Mannschaft, bestehend aus vier Kletterern (Mariella Gutsche, Jesper Kutz, Marietta Molzen und Jolina Schwennesen), trainieren was Zeit und Muskeln zuließen. Aber damit nicht genug: auch zwei weitere Kletterbegeisterte sollten ins Team geholt werden, um die Mannschaftskraft zu stärken und dann im Bundesfinale zu sechst anzutreten.
Nach vielen Trainingsstunden im Rahmen der schulischen Kletter-AG, Fachtagen, u.a. in der großen Kieler Kletterhalle, und mehreren Treffen in der Flensburger Boulderhalle haben sich Technik, Kraft und Ausdauer der Kletterer um ein Vielfaches verbessert. Zudem konnten sich Jesse Petersen und Silas Jaekel durch ihre großartige Leistung als neue Teammitglieder qualifizieren.
Möglich war all das zusätzliche Training sowie die Fahrt nach Gießen nur durch die finanzielle Unterstützung des Schulverbands Mittelangeln sowie großzügigen Spenden des Lions Club Angeln, der Heinz Wüstenberg-Stiftung und des Arbeitskreises Satruper Unternehmer. Denn leider gehört Sportklettern, trotz der steigenden Beliebtheit, noch nicht zu den Jugend trainiert für Olympia Sportarten, wodurch für unsere außerordentlichen Klettertalente leider keine offiziellen Fördergelder zur Verfügung standen. Neben der finanziellen Unterstützung wurde die Wettkampfgruppe auch durch den Flensbloc mit gratis Trainingsstunden unter Lena Meiburgs professioneller Anleitung supportet – für alle ein unglaublicher Gewinn!
Am 16. November war es dann soweit. Problemlos ging die Reise jedoch nicht los, da am Tag der Abfahrt, die Lokführer der Deutsche Bahn streikten und alle Pläne in kürzester Zeit angepasst werden mussten. Am Ende kam unsere Klettermannschaft mit ihren Trainern Frau und Herrn Drews jedoch gut in Gießen an und konnten sich für den Wettkampf am nächsten Tag vorbereiten, stärken und im Hotel noch einmal richtig ausruhen.
Geklettert wurde insgesamt in drei verschiedenen Disziplinen: im Speed, wobei es darum geht, die Route so schnell es geht zu erklimmen; dem Bouldern, bei dem eine Route bis drei Meter Höhe ohne Sicherung geklettert wird und dem Vorstieg oder auch Lead genannt. Hierbei wird eine Route von unten gesichert und der Kletterer hängt sein Seil in Karabiner, welche sich in der Wand befinden, ein. Die Wettkampfgruppe des Bernstorff-Gymnasiums startete mit dem Speed. Die Route hatte eine Höhe von 12 Metern, doch unsere Kletterer konnten mit einer Durchschnittszeit 7 Sekunden gut abliefern. Als zweites stand Bouldern auf dem Plan – hier mussten insgesamt fünf Routen geklettert werden. Für jede Route hatte das Team 12 Minuten Zeit. Bei dieser Disziplin konnten die Flachland-Kletterer von ihrem Training profitieren und stellten einige Schülermannschaften aus den Bergregionen in den Schatten. Als letztes war der Vorstieg auf 16 Metern an der Reihe. Hier gab es zwei sehr anspruchsvolle Routen, die beide im mittleren Anspruchsbereich anfingen und mit zunehmender Höhe immer schwieriger wurden – ziemlich knackig für uns Norddeutsche ohne entsprechende Trainingsmöglichkeiten vor Ort. Dennoch gaben in dieser Disziplin alle Teammitglieder noch einmal ihr Bestes. Am Ende des Tages holten sich die Schleswig-Holsteiner, die einzigen Vertreter aus Norddeutschland, den 7. Platz im Bundesfinale und konnten somit zeigen, dass auch der Norden ohne Berge gute Kletterer hervorbringen kann, da z.B. Mannschaften aus Hessen und Rheinland-Pfalz hinter sich gelassen werden konnten.
Nach dem Wettkampf gab es für alle Mannschaften und TrainerInnen Pizza und im Anschluss eine Party, in der Turnhalle der benachbarten Schule, welche aber zu einem großen Völkerballwettstreit ausartete. Später am Abend freute man sich nach dem anstrengenden Tag aber doch auf die Nachtruhe in der Turnhalle. Nach dem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen traten wir mit schmerzenden Fingern und ein klein wenig Muskelkater unsere Rückreise an, auf der das zurückliegende Ereignis ausgiebig diskutiert wurde.
Alle Beteiligten hatten an der Veranstaltung und der drei tägigen Reise großen Spaß. Vor allem die jüngeren Kletterer des Teams konnten wertvolle Erfahrungen für die nächsten Wettkämpfe sammeln. Auch wird es das Ziel sein, sich im nächsten Jahr wieder für das Bundesfinale zu qualifizieren und noch höhere Leistungen zu erbringen.
Jolina Schwennesen (12c) & Marietta Molzen (11a)