Landwirtschaft zum Anfassen – Geographie-Exkursion zum Hof Hansen in Maasbüll

Am 9. Juli 2024 besuchten zwei Geographiekurse des 9. Jahrgangs den landwirtschaftlichen Betrieb Hansen in Maasbüll. Der konventionell produzierende Betrieb bewirtschaftet über 600 Hektar Ackerfläche. Davon wird auf 220 Hektar Weizen angebaut, der hauptsächlich als Futterweizen verkauft wird. Zudem wird auf den Feldern die Ackerbohne mit dem Zweck der Saatgutvermehrung angebaut, neben beispielsweise Erbsen und Sojabohnen eine Leguminose (Hülsenfrucht). Desweiteren bewirtschaftet der Betrieb insgesamt ca. 150 Hektar mit Raps für die Ölproduktion, sowie 200 Hektar mit Gerste. Besonders interessant waren die Informationen zur Zuckerrübenproduktion: ein Kilogramm Rübe liefert etwa 180 Gramm Zucker. Das wollten wir am Feldrand gerne austesten und probierten ein Stück Zuckerrübe. Einige Mitschüler erinnerte der Geschmack jedoch eher an Kohlrabi…

Der Betrieb hält in zwei Ställen auch etwa 4000 Mastschweine in der Haltungsform 1, wobei strenge Richtlinien eingehalten werden. Die Schweinehaltung erfolgt in Buchtensystemen mit 15 Schweinen pro Bucht, wovon es pro Abteil (Raum) 8 gibt. Die etwa 1000 Ferkel kommen von Sauen aus Dänemark und kosten im Zukauf ca. 100 Euro pro Ferkel. Hinzu kommen  Futter-, Tierarzt- und Unterbringungskosten von ca. 75 Euro. Wird das schlachtreife Schwein nach ca. sechs Monaten mit einem Gewicht von etwa 120 kg schließlich für 200 Euro verkauft, beträgt der Gewinn ca. 25 Euro.

Im Betrieb arbeiten drei Angestellte und zwei Lehrlinge, während die Führung in den Händen zweier Brüder liegt. In den letzten 20 Jahren hat der Betrieb von der Rinderhaltung auf die Schweinemast in Verbindung mit Ackerbau umgestellt. Durch ständige Vergrößerung und zunehmende Spezialisierung im Rahmen des agrarischen Strukturwandels ist der Betrieb Hansen schließlich zu seiner heutigen Größe gewachsen.

Unser Besuch endete mit einer interessanten Diskussion über die Herausforderungen der Landwirtschaft im Klimawandel. Auch die Frage der Haltungsformen kam nicht zu kurz. Herr Hansen betonte hier die Rolle des Konsumenten. Letztendlich bestimmt der Verbraucher, was und wie produziert wird. Würde die Nachfrage nach Bio-Produkten deutlich steigen, würden mehr Betriebe auf ökologische Landwirtschaft umsteigen. Insgesamt bot uns die Exkursion wertvolle Einblicke in die moderne Landwirtschaft und deren Bedeutung für unsere Ernährung und die Energiegewinnung.

Silas Schröder 9c